Pferdemagazin – Fachwissen, Expertentipps & Inspiration für Pferdefreunde

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Warum die Preise in deinem Stall nicht zu hoch sind – sondern zu nett

Ein Beitrag von Nicolett Menge | reitstallrevolution

Stattdessen: Kunden, die nie zufrieden sind. Die mehr erwarten, als sie bezahlen. Die beim kleinsten Preisanstieg mit den Augen rollen – und trotzdem den neuen Sattel für 3.500 Euro posten.

Vielleicht denkst du manchmal: „Ich reiß mir hier den Hintern auf – und wofür? Für Menschen, die mich eigentlich gar nicht wollen. Die nur das Angebot billig fanden.“

Willkommen im Club der zu netten Preiskalkulationen. Der Club, in dem Quantität Vorrang hat vor Qualität. In dem du den Stall vollkriegst – aber das Herz leer bleibt.

Was passiert, wenn dein Preis zu niedrig ist? Du ziehst genau die an, die nur den Preis sehen – und nicht dich. Du ziehst Kunden an, die nicht deine Lieblingskunden sind. Und ganz nebenbei: Du verlierst die, die Qualität suchen – weil du sie mit deinem Angebot gar nicht mehr erreichst.

Dieser Beitrag ist für dich, wenn du mit Pferden arbeitest – aber nicht länger in einem Business überleben willst, das dich auffrisst, statt dich zu tragen.

Vom Stallchef zum Selbstausbeuter – wie es so weit kommen konnte

Die Wahrheit ist: Es liegt nicht an dir. Zumindest nicht allein. Dass du dich scheiße fühlst, liegt nicht nur an deinem Preis – es liegt an dem System, in dem du aufgewachsen bist.

Viele Reitbetriebe wurden historisch aus Vereinen heraus geboren. Vereinsmeierei galt als ehrenvoll. Man packte an, weil man Teil von etwas sein wollte. Weil man Pferde liebte. Weil man dazugehörte.

Was früher Gemeinschaft war, ist heute Verpflichtung.

Denn die Welt hat sich verändert. Die Gesellschaft ist überfordert – mit Arbeit, Familie, mentaler Gesundheit, Zeitmangel. Und die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, schwindet.

Aber du? Du hast weitergemacht. Du hast versucht, das Gute zu bewahren – auf deinem Hof, in deinem Unterricht, in deinem täglichen Einsatz.
Und während Strom, Heu, Lohnkosten, Versicherungen und Baupreise explodiert sind, bist du mit deinen Preisen da geblieben, wo sie vor zehn Jahren waren.
Weil du dachtest, es gehört sich so. Weil du niemandem wehtun wolltest. Weil du den Pferdesport „bezahlbar halten“ wolltest. Weil du NETT sein wolltest.

Und dann bist du ja auch ein Niemand.

„Wer nichts wird, wird Wirt.“ Hast du den Satz schon mal gehört? Oder schlimmer noch – gefühlt?

Du arbeitest 60 Stunden die Woche, fütterst, planst, organisierst, rettest Existenzen auf vier Hufen – und trotzdem wirst du in Gesprächen auf Familienfeiern oder beim Steuerberater behandelt, als hättest du einen kleinen netten Ponyhof.

Denn du bist ja nur Pferdewirt.

Einen Beruf, den man bereits mit Hauptschulabschluss erlernen kann. Was soll da schon Großes dahinterstecken?

Vielleicht hattest du keinen Einser-Abi-Schnitt. Vielleicht warst du nicht „schulklug“, ABER pragmatisch. Hast dich durchgebissen. Nie aufgegeben. Deine größte Qualifikation: Du hast’s einfach gemacht.
Aber genau das – dieser Kampf, diese Erfahrung, diese Leidenschaft – zählt nicht in einer Gesellschaft, die auf Titel, Zertifikate und Außenwirkung fixiert ist.
Und so entsteht ein tiefer, stiller Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug, um mehr zu verlangen.“
Oder noch perfider: „Ich darf nicht mehr verlangen – sonst merken die, dass ich gar kein richtiger Experte bin.“
Ein Teufelskreis. Denn solange du selbst nicht an deinen Wert glaubst, wird es auch kein anderer tun.

Was dein Preis über deinen Selbstwert verrät

Dein Preis ist nicht einfach nur eine Zahl. Er ist ein Statement.
Ein Statement darüber, was du von dir selbst hältst. Ein Spiegel deiner inneren Haltung: Bin ich es wert, bezahlt zu werden – fair, stabil, mit Gewinn?

Viele in der Pferdebranche beantworten diese Frage – bewusst oder unbewusst – mit Nein. Sie trauen sich keinen Erfolg zu. Oder sie haben Erfolg falsch gelernt: als etwas, das man sich nur durch körperlichen Verschleiß und totale Aufopferung verdienen darf.

Dabei geht es nicht um „reich werden mit Pferden“. Es geht um eine existenzsichernde Kalkulation. Um ein Preisniveau, das nicht dazu führt, dass du irgendwann mit 50 kaputt bist – und sich dein Konto trotzdem liest wie das eines Praktikanten.

Der Erfolgspreis – was wirklich dahinter steckt

Der Erfolgspreis ist kein „Luxusaufschlag“ oder eine Laune des Marktes. Er ist betriebswirtschaftlich zwingend notwendig.

Erfolgspreis = Alle deine Kosten + dein Gehalt + 30 % Sicherheitsmarge.

Nicht 30 % Gewinn zum Ferrari-Leasen – sondern 30 %, damit du nicht untergehst, wenn:

● … die Heuernte mies war
● … der Tierarzt plötzlich 3-mal pro Woche kommt
● … dir 2 Kundinnen abspringen, weil Sybille auf der Stallgasse gestichelt hat
● … der Traktor streikt
● … oder du einfach mal krank bist

Diese 30 % retten dich in genau den Momenten, in denen du heute vielleicht wackelst – emotional, finanziell oder gesundheitlich.

Und jetzt Hand aufs Herz:

Was wäre, wenn dein niedriger Preis genau die Ursache dafür ist, dass du die falschen Kunden anziehst, dass du dich nicht traust, klare Regeln zu setzen, dass du dich ständig erklären musst?
Was wäre, wenn du plötzlich erkennst: Nicht der Preis war das Problem – sondern das Mindset dahinter?

Limitierende Glaubenssätze – oder: Wie du dir selbst im Weg stehst

Bevor wir über Preise sprechen, müssen wir über etwas Tieferes sprechen: Die Gedanken, die dich jeden Tag bremsen. Nicht laut, nicht offensichtlich – sondern still, aber wirksam. Sie sabotieren deine Entscheidungen, deine Selbstwahrnehmung und deinen Mut.

Hier sind die vier häufigsten Glaubenssätze in der Pferdebranche – und was du über sie wissen solltest:

1 „Wenn ich höhere Preise verlange, verliere ich alle Kunden.“

ALLE? Das ist vermutlich der gefährlichste Satz, den du dir selbst immer wieder vorsagst. Denn er ist die Selbstsabotage in Reinform.
Was du da meinst, sind in Wahrheit ein paar wenige laute Stimmen – die, die heute schon murmeln: „Wenn das hier noch teurer wird, dann bin ich weg.“
Aber was ist mit den stillen? Mit den, die zufrieden sind? Mit denen, die gar nicht erst bei dir anfragen, weil dein Angebot nach "günstig, aber nicht besonders" aussieht?
Und vor allem: Was hält dich davon ab, Menschen zu erreichen, die du heute noch nicht einmal kennst? Menschen, die da draußen sitzen, die Qualität suchen, die deine Werte teilen, und die vielleicht schon ewig nach genau dir gesucht haben?

💡 Erkenntnis: Wenn du glaubst, „alle“ zu kennen, grenzt du dich selbst ein. Du schaust auf 20 Menschen – und blendest die 2.000 aus, die du noch nicht angesprochen hast.

2 „In der Pferdebranche kann man eh kein Geld verdienen.“

Dieser Satz klingt wie eine alte Wahrheit – ist aber bei genauerem Hinsehen nur eine Beobachtung aus überholten Geschäftsmodellen.
Ja, es ist herausfordernd, in dieser Branche gutes Geld zu verdienen. Die Konkurrenz aus Industrie, automatisierter Produktion, künstlicher Intelligenz, großen Playern ist real. Aber weißt du, was du ihnen voraushast?

👉 Persönlichkeit. Beziehung. Vertrauen. Echtheit.

Wenn du es schaffst, ein einzigartiges, unverwechselbares Angebot zu entwickeln – eins, das nicht austauschbar ist – dann kannst du tragfähige Preise verlangen.

💡 Neue Perspektive: „In der Pferdebranche gutes Geld zu verdienen ist herausfordernd – aber möglich, wenn du den Mut hast, mit deinem echten Mehrwert sichtbar zu werden.“

3 „Ich bin (noch) nicht gut genug, um höhere Preise zu verlangen.“

Dieser Satz trifft viele mitten ins Herz. Denn er klingt so logisch – immerhin hast du vielleicht keinen Titel, keine Show-Erfolge, keine 100.000 Follower. Aber du hast etwas, das andere nicht mal kaufen können: Jahre an Erfahrung. Menschenkenntnis. Pferdeverstand. Krisenkompetenz.
Und am Ende sogar einen Abschluss als Pferdewirtschaftsmeister, Turniererfahrungen bis in die “Schwere Klasse” und Trainer-Qualifikationen, die heute einmal mehr eine Seltenheit darstellen.
Was dich bremst, ist nicht deine Qualifikation – es ist die fehlende Sichtbarkeit deiner Qualifikation.
Denn auf Social Media siehst du täglich Menschen, die mit weniger Erfahrung, weniger Ausbildung, aber mehr Marketing-Wissen glänzen. Sie haben den Mut, sich zu zeigen. Sie bedienen den Markt. Und sie werden als erfolgreich wahrgenommen – obwohl sie es fachlich vielleicht nicht sind.

💡 Deine Chance: Du musst dich nicht besser machen, als du bist – aber du musst zeigen, wie gut du bist.
Nicht mehr Wissen ist gefragt – sondern mehr Selbst-Bewusstsein.

4 „Meine Kunden haben kein Geld für höhere Preise.“

Diese Annahme klingt nach Fürsorge – ist aber in Wahrheit eine Grenzüberschreitung.
Denn wenn du glaubst, dein Kunde könne sich deinen Preis nicht leisten, entscheidest du für ihn.

Du beurteilst sein Portemonnaie. Du setzt seine Prioritäten. Du nimmst ihm die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen ab.

Aber: Das ist nicht deine Aufgabe. Deine Aufgabe ist, ein professionelles, ehrliches Angebot zu machen.
Der Kunde entscheidet selbst, ob er das will – und wie er es finanziert. Du bist nicht dafür da, sein Leben zu organisieren. Du bist dafür da, einen echten Wert anzubieten – und dazu zu stehen.

💡 Fazit: Wenn du dich klein machst, um niemandem weh zu tun, verletzt du dich selbst – und ziehst Kunden an, die dich nicht wirklich wollen.

Warum du deinen Erfolgspreis kennst – aber trotzdem nicht durchziehst

Die meisten Stallbetreiber:innen wissen längst, dass sie zu günstig sind. Sie spüren es jeden Monat auf dem Konto. Sie spüren es im Rücken, wenn sie nachts um 23 Uhr noch den letzten Ballen schleppen. Und sie spüren es emotional – wenn wieder mal jemand kündigt, weil „woanders günstiger“ ist.
Was ihnen fehlt, ist nicht das Wissen, dass sich etwas ändern muss. Was fehlt, ist der Weg.

Wie verkünde ich eine Preisanpassung – ohne die guten Kunden zu verlieren? Wie bleibe ich stark, wenn mich jemand emotional unter Druck setzt? Wie gehe ich mit der Angst um, dass danach vielleicht leer steht, was vorher voll war?

Denn seien wir ehrlich: Nicht der Preis selbst macht Angst – die Reaktion darauf macht Angst.

Die Angst vor Ablehnung

Viele Betreiber:innen sind emotional stark mit ihren Kunden verbunden. Man kennt sich, man mag sich, man hilft sich. Und plötzlich sollst du diesen Menschen sagen: „Ab nächsten Monat kostet es mehr.“
Was, wenn sie dich dann anders sehen? Wenn sie dich als „raffgierig“ empfinden? Wenn sie dich fallen lassen – und sich das rumspricht?

Die Angst vor Existenzverlust

Was, wenn sie wirklich gehen? Was, wenn die Boxen leer bleiben? Was, wenn du nach Jahren harter Arbeit plötzlich ganz von vorn anfangen musst?
Diese Angst ist real – und sie ist verständlich. Aber sie ist auch gefährlich. Denn sie hält dich in einem System gefangen, das dich langfristig kaputt macht.

Die Angst vor der „Konkurrenz“

Ah, und dann ist da noch die Branche selbst. Der nächste Stall, der nächste Verein, der nächste Hof.
Vielleicht kennst du diesen Gedanken: „Wenn ich die Preise erhöhe, gehen sie einfach woanders hin.“
Und weißt du was? Das kann sein. Aber hier ist die Wahrheit:

👉 Wenn du dich an denen orientierst, die sich selbst ruinieren – ruinierst du dich mit.

Konkurrenzdenken in der Pferdebranche ist Selbstsabotage. Denn fast alle Betriebe haben dieselben Probleme:
● zu wenig Gewinn
● zu viele Kompromisse
● zu viele Diskussionen
Was wäre, wenn du der Erste wärst, der damit aufräumt?

Und genau da setzt mein kostenloser Leitfaden an:

Wenn du spürst, dass du endlich deinen Preis neu setzen musst, aber noch nicht weißt, wie du das durchziehst, wenn du Angst vor Ablehnung, Leerkapazität oder Konkurrenzdruck hast,dann ist dieser Leitfaden genau das, was dir bisher gefehlt hat.

🆓 Dein kostenloser Leitfaden:

„Wie du deinen Erfolgspreis einführst – ohne Angst um deine Existenz haben zu müssen.“

✔ Klarheit über deinen betriebswirtschaftlich sinnvollen Preis

✔ Überblick über die häufigsten Denkfallen & Sabotage-Muster

✔ Konkrete Strategien, wie du deine Preise selbstbewusst kommunizierst

✔ Mit Textbaustein für deinen Preisanpassungsbrief (ready to use!)

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Autorin: Nicolett Menge | reitstallrevolution

Bilder: Nicolett Menge

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